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Unsere Diversitäts-Kriterien

Unsere Bücher sollen die kimi-Kriterien diverser Kinderbücher erfüllen. Wir orientieren uns zudem an den 8 Diversitäts-Dimensionen nach Tebalou.

Kimi-Kriterien für diverse Kinderbücher

Laut kimi* müssen für eine diverse und inklusive Kinderbuchlandschaft folgende Personen, Lebenswirklichkeiten und Themen dargestellt werden:

Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Fluchterfahrungen

People of Color

Menschen mit Armutserfahrungen

im kindlichen/familiären Alltag

Menschen mit diversen Familienkonstellationen

Identifikationsmöglichkeiten für diverse Familienkonstellationen: Ein-Elter-Familien, LGBTIQ-Eltern- und Kinder-Konstellationen und –Erfahrungen, „Patchwork“-Familien, bildungsferne Familien, Familien mit alltäglichen Armutserfahrungen, Familien mit Adoptiv- oder Pflegekindern, Kinder ohne Eltern

Inter- bzw. transkulturelle/interreligiöse Lebenswirklichkeiten

Geschlecht und Gender

Darstellung diverser Geschlechterrollen, vielfältiger Gender-Identitäten (LGBTIQ), sexueller Orientierung und Geschlechterzuschreibungen

Berufe

im Zusammenhang mit Genderrollen

Kultur und Herkunft

Kulturen und Herkunft erfahrbar machen: Essen, Begrüßungen, Tanzen, Gewohnheiten, Bräuche, Musik, Feste, Rituale, Kleidung

Wertevielfalt

Sprachvielfalt

Sprachvielfalt und Sprachpraxen: Mehrsprachigkeit, Dialekte, sprachliche Besonderheiten, Einschränkung

Menschenrechte

Frauenrechte

Politische Einstellungen

Konsumverhalten

Umwelt

Umweltbewusstsein, Verhältnis zur Natur

Gefühle

Gefühle aus verschiedenen Sichtweisen erfahrbar machen

Erfahrungen mit Trauma, Krankheit, Tod

*Quelle: https://kimi-siegel.de

8 Diversitäts-Dimensionen

nach Tebalou

1 Alter und Generation

Alter ist ein mehrdimensionales Konzept. Es gibt ein biologisches Alter, das sich auf die Lebensjahre bezieht und ein psychologisches Alter, das durch das eigene Erleben und Befinden bestimmt wird. Mit dem sozialen Alter sind kulturelle Normen und Werte sowie altersbezogene Rollenerwartungen verbunden.

Alter als Zustand wird unterschiedlich bewertet und ist von gesellschaftlichen Faktoren abhängig. Alterszuschreibungen sind gesellschaftlich konstruiert. Eine Generation lebt in einem historischen Zeitraum und zeichnet sich durch gemeinsame Verarbeitungs- und Handlungsanforderungen aus.

2 Ethnische Zugehörigkeit

In den Sozialwissenschaften werden Ethnien als abgrenzbare soziale Gruppen bezeichnet, die gemeinsame kulturelle Praktiken und Einstellungen teilen, die sie von anderen Gruppen unterscheiden. Ethnische Gruppen weisen sich durch ein intuitives Selbstverständnis und Gemeinschaftsgefühl aus. Ethnizität ist eine soziale Konstruktion. Grundlagen können gemeinsame Eigenbezeichnungen, Sprache, Religion, Geschichte und Verbindung zu einer bestimmten Region sein. Ethnizität ist nicht mit dem Begriff Nationalität zu verwechseln, der sich auf die rechtliche-nationale Zugehörigkeit im Sinne einer Staatsbürgerschaft bezieht.

3 Körperliche und geistige Fähigkeiten

Jeder Mensch hat unterschiedliche physische und psychische Fähigkeiten und die Möglichkeiten und sollte unabhängig von körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben fühen können.

4 Soziale Herkunft

Die soziale Herkunft bestimmt in der Kindheit den Habitus, d.h. die Verinnerlichung von Möglichkeiten, Beschränkungen, Vorlieben und Abneigungen des bekannten Milieus. Der soziale und ökonomische Status, der Bildungshintergrund und die familiäre Klassenherkunft bestimmen die Ressourcen, die Kinder zur Verfügung haben. Die soziale Herkunft kann einen wesentlichen Einfluss auf die Bildungschancen haben.

5 Sexuelle Orientierung und Identität

Die sexuelle Orientierung und Identität bezeichnet die Neigung eines Menschen, sich emotional und sexuell zu Personen desselben oder eines anderen Geschlechts oder mehr als einem Geschlecht hingezogen zu fühlen und das Verlangen, vertraute und sexuelle Beziehungen mit ihnen zu führen.

6 Hautton/Rassifizierung

Der Begriff „race“ kommt aus dem angloamerikanischen Raum und beschreibt gesellschaftliche Differenzierungen aufgrund der zugeschriebenen „Hautfarbe“, Gesichtszügen, Haarstruktur etc. Die gesellschaftliche Einteilung in weiß und Schwarz entscheidet über den Zugang zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ressourcen und produziert unterschiedliche Erfahrungswelten. Rassismus ist für weiße Menschen oft unsichtbar. Für Menschen, die nicht in die Kategorie „weiß“ fallen, ist er allgegenwärtig. Er orientiert sich nicht allein an rassifizierten Merkmalen wie dem Hautton, sondern auch an Nationalität, Herkunft, Sprache und Religion.

7 Geschlecht und geschlechtliche Orientierung

Unter der geschlechtlichen Identität versteht man das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Gender/Geschlecht ist eine sozial konstruierte Kategorie und ist abhängig von gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen, die einem steten historischen Wandel unterliegen.

8 Weltanschauung und Religion

Neben der Zugehörigkeit zu den „großen“ fünf Weltreligionen (Buddhismus, Christentum, Islam, Judentum und Hinduismus) ist die gelebte religiöse und weltanschauliche Vielfalt von Menschen weitaus komplexer, als die Unterscheidung der einzelnen Religionen sichtbar machen kann. Die religiöse Identitätsbildung ist heute durch einen hohen Grad an Individualisierung geprägt. Ein zunehmender Anteil der Bevölkerung gehört zur Kategorie der Konfessionslosen.

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